Die computergestützten PRT (periradikuläre Therapie)
Vorgehensweise:

Die interventionell durchgeführte PRT (periradikuläre Infiltration) mittels CT-Steuerung ist eine seit Jahren mit Erfolg eingesetzte Therapie bei akuten und chronischen Erkrankungen der Wirbelsäule. Zunächst wurde das Verfahren nur für postoperativ persistierende radikuläre Beschwerden nach Bandscheibenoperationen eingesetzt. Inzwischen hat sich das Indikationsspektrum auch auf die radikuläre Kompressions- oder Reizsymptomatik ausgeweitet, vorwiegend bei nicht operations-bedürftigen Bandscheibenvorfällen sowie bei degenerativen Veränderungen wie Stenosen der Zwischenwirbellöcher oder des lateralen Rezessus. Um eine Schmerzchronifizierung durch zentralnervöse Neuroplastizität zu vermeiden, sollte eine sofortige unmittelbare Schmerzlinderung bzw. -beseitigung erfolgen. Der Einsatz der Computertomographie bei dieser Methode führt zu erhöhter Sicherheit und gewährleistet eine hohe Genauigkeit bei jeder Behandlung.
Nach sterile Desinfektion der Punktionsstelle wird zur Höhen-lokalisation zunächst ein Längstschnitt der LWS im CT erstellt (Abb.1)
Die Behandlung wird folgendermaßen durchgeführt:
Der Patient liegt in Bauchlage. Befestigung des Markierungsdrahtes auf dem Rücken. Nach Festlegung der Höhe wird ein Querschnitt durch das betroffenen LWS-Segment erstellt (Abb.2).

Unter computertomographischer Kontrolle wird eine dünne Nadel bis unmittelbar an die Nervenwurzel vorgeschoben (Abb.3+5). Nach Überprüfung der Nadellage und Probeinjektion mit Kontrastmittel (Abb.4+6) wird mit hoher Präzision das Medikament
um die Nervenwuzel platziert, das sich dann bis in
den Wirbelkanal verteilt. Somit wird die geschädigte Nervenwurzel direkt mit einer hohen Wirkdosis erreicht.
Zur Therapie werden sowohl kurz- bzw. langwirksame Lokalanästhetika als auch niedrigdosierte Cortison-präparate verwendet. Da diese Medikamente direkt vor Ort wirksam sind, ist nur eine geringe Gesamtdosis erforderlich.
Abb. 1
Abb. 2

Zweckmäßig ist die Wiederholung der Behandlung, wobei eine individuelle Applikationsfrequenz nach entsprechendem Ersterfolg zusammen mit dem Patienten festgelegt wird.
Bei etwa 80% der Patienten kommt es unter dieser Behandlung zu einer
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deutlichen Schmerzlinderung bis zur völligen Symptomfreiheit. Auch bestehende Lähmungen durch Nervenkompression können sich zurückbilden. Die Wirkung hält nicht nur während der Therapiedauer an, sondern zeigt in den meisten Fällen bei Nachkontrollen auch nach Monaten anhaltende Beschwerdelinderung.
Abb. 5

Abb.6
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