Stoßwellentherapie in der Orthopädie/Sportmedizin/ (ESWT/rESWT)

Zu den orthopädischen Krankheiten, die mit Stoßwellen behandelt werden, zählen

• der “Tennisarm oder Golferarm”(Epicondylitis humeri radialis et ulnaris),
• die Plantarfaszienentzündung (Fasziitis plantaris) mit oder ohne Fersensporn und
• die Kalkschulter (Tendinosis calcarea).
• Bursitis trochanterica/Patellarsehnen-Syndrom
• Achillodynie
• Myofasciale

Triggerpunkte Bei orthopädischen Krankheiten sollen die Stoßwellen ihre Wirksamkeit entfalten, indem sie das erkrankte Gewebe reizen.Dabei regen sie komplexe Vorgänge an, die Durchblutung und Zellstoffwechsel im Gewebe fördern. So sollen Heilungsprozesse begünstigt und Schmerzen verringert werden. Darüber hinaus haben sich aber auch heilende Effekte bei chronischen Sehnenerkrankungen gezeigt. Hierzu ist der Wirkmechanismus allerdings noch nicht sicher nachgewiesen.

Indikationen für die EWST (nach den Richtlinien der deutschen u. intern. Gesellschaft für Stoßwellentherapie DIGEST): Kalkschulter, chron. Tennisarm (Epikondylitis radialis), Fersensporn sowie hypertrophe Pseudarthrosen (Falschgelenke). Bei diesen Erkrankungen wurden Behandlungserfolge bei ca. 60 % der Fälle gesehen. Weitere mögliche Anwendungsgebiete sind u. a. Patellaspitzensyndrom, Achillodynie (chron. Achillessehnenschmerz), Schleimbeutelentzündungen( Bursitis trochenterica).

Ziele der Therapie:

- Schmerzreduktion
- Anregung des Zellstoffwechsels
- Aktivierung von Regenerationsprozessen
- Anregung der Gefäßneubildung

Die ESWT/ rESWT gehört zu den so genannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), d.h. sie wird von den Gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Für die Abrechnung nach GOÄ gibt es offizielle Analogziffern, so dass die Privatversicherungen die Behandlungskosten in aller Regel übernehmen.

Die Stoßwellentherapie bei Fersensporn soll künftig von den Krankenkassen bezahlt werden. Das hat der GBA beschlossen. Doch es sind Einschränkungen geplant.

Erstattet wird demnach die Stoßwellenbehandlung künftig bei Patienten, die seit mindestens seit sechs Monaten unter dem Fersenschmerz leiden und während dieser Zeit mit anderen Therapiemaßnahmen, Dehnübungen oder Schuheinlagen keine Besserung ihrer Beschwerden erreichen konnten.

Erbringen dürfen die neue Leistung
– je betroffenem Fuß in maximal drei Sitzungen pro Krankheitsfall
– Orthopäden, Unfallchirurgen, sowie Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin.

Orthopädische Krankheitsbilder (Beispiele)

Tennisarm oder -ellenbogen (Epicondylitis humeri radialis)

Als "Tennisarm“ oder "Tennisellenbogen“ wird eine schmerzhafte Reizung der Unterarmstrecksehnen an der Außenseite des Ellenbogens bezeichnet.Viele Betroffene können ihre alltäglichen Aufgaben nur noch eingeschränkt bewältigen. Manuelle Arbeit kann für die Patienten sogar vorübergehend unmöglich werden. Greiffarbeiten sind schmerzhaft. (Gartenarbeit/ Häkeln). Auch durch einseitige PC Belastung „Mausarm“ provozierbar und bei muskuläre Dysbalance.

Fasziitis plantaris (mit oder ohne Fersensporn)

Bei einer Fasziitis plantaris ist die Sehnenplatte der Fußsohle im Fersenbereich entzündlich gereizt.

Auslöser ist häufig eine Überlastung der Füße. Begünstigt werden diese Beschwerden durch eine Reihe von Faktoren – zum Beispiel Fußfehlstellungen, Übergewicht, falsches Lauftraining, stehende Berufe oder nicht richtig angepasstes Schuhwerk. Bei manchen Patienten ist auf dem Röntgenbild zusätzlich eine knöcherne Verlängerung der Sehnenplatte, der sogenannte "Fersensporn“, zu erkennen. Er kann eventuell zu den Beschwerden beitragen, muss dies jedoch nicht zwingend. Betroffene verspüren typischerweise stechende, von der Ferse in den Fuß einstrahlende Schmerzen. Morgens „Anlaufschmerzen“. Nach Ruhephase vermehrt Schmerzen.

Kalkschulter (Tendinosis calcarea)

Bei einer sogenannten "Kalkschulter“ bilden sich Kalkablagerungen (Kalkdepots) an den Sehnenansätzen der Schulter. Meistens Supraspinatussehne. Diese Depots werden beim Röntgen sichtbar. Im Ultraschall auch sehr gut darstellbar, so dass auf Röntgendiagnostik oft verzichtet werden kann.

Beschwerden werden vor allem durch Tätigkeiten ausgelöst, die – wie zum Beispiel Malerarbeiten an der Decke – über dem Kopf ausgeführt werden: In dieser Position kann sich das Kalkdepot zwischen Schulterdach und Oberarmkopf einklemmen (Impingement-Syndrom) und eine entzündliche Reaktion verursachen. Gelegentlich kann eine akute Schultersteife entstehen.

Betroffene klagen hauptsächlich über Ruhe- und Nachtschmerzen. Phasen heftigster Schmerzen lösen sich mit beschwerdefreien Wochen und Monaten ab. Kalkablagerungen können sich auch spontan zurückbilden.